MZ Halle/Saalekreis-15.02.11: Grillfest für einen der Großen

LANDSBERG/MZ. Lutz Wolf ist Mittelfeldspieler beim Fußball-Landesligisten SSV Landsberg. Zudem ist er Mitglied im örtlichen Jagdverein. Und genau in jener Funktion ist seine Treffsicherheit gefragt. Um genau zu sein, wieder einmal. Denn: Vor dem Landespokal-Halbfinale Mitte November hatte Wolf ein Wildschwein zur Strecke gebracht, das dann - am Spieß und mit Sauerkraut gereicht - zum Glücksschwein wurde. Mit 1:0 warfen die SSVer den Verbandsligisten Haldensleben raus und zogen ins Halbfinale ein. In dem geht es nun, so wollte es die Auslosung am Sonntag, gegen den Sieger der letzten Viertelfinalbegegnung zwischen dem Halleschen FC und dem 1. FC Magdeburg. Klar, Wolf muss wieder seine Flinte putzen.

"Der Grill steht noch. Das Fest kann steigen", sagte am Montag Landsbergs Trainer Maik Ritschel. Seine Begeisterung über das Los war nicht zu überhören. "Schließlich ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen. Egal, ob es gegen den HFC oder den FCM geht - es wird der größte Tag unserer Vereinsgeschichte." Zwar hätte mancher SSV-Spieler lieber Dessau 05 als Gegner und damit die größere Chance auf den Finaleinzug gehabt. Doch das sei zweitrangig. Und wen wünscht sich Ritschel? Die Antwort kommt wie aus der Flinte geschossen: "Klar, den HFC."

Dass der Spieltermin angesichts des noch ausstehenden Duells der beiden Regionalligisten - im Gespräch sind laut Landesverband der 16. oder 23. März - noch in der Luft hängt, stört Ritschel nicht. Bislang steht Samstag, der 26. März, als Halbfinaltermin im Kalender. An diesem Tag hätte Landsberg zwar ein Nachholspiel gegen Brachstedt. "Das würde aber verlegt werden", vermutet Ritschel.

Fußball gespielt wurde am Wochenende natürlich auch noch. Der Kampf um Landesligapunkte brachte allerdings nicht das gewünschte Resultat. Der SSV kam beim Schlusslicht Merseburg 99 nicht über ein 0:0 hinaus. Zu wenig für den Tabellenzwölften Landsberg, um im Kampf um den Klassenerhalt einen Schritt voranzukommen. Pech hatte Torjäger Gerry Dietrich: Erst erkannte ihm der Schiedsrichter einen Treffer wegen Abseits ab (30. Minute), dann wurde sein Schuss gerade noch abgeblockt (82.). Dietrichs Vorfreude auf das Pokal-Rendezvous mit einem der Großen konnte aber auch das nicht trüben. Doch auch er weiß: Gegen die Rot-Weißen oder die Blau-Weißen brauchen er und seine Teamkameraden gleich mehrere Glücksschweine.