Kößling weiß also auch, wie er seinen Torjäger Gerry Dietrich zu nehmen hat. Den Stürmer, der in den ersten drei Saisonspielen alles andere als die Garantie für die zählbaren Sachen war und zuletzt in Bitterfeld sogar in der Anfangsaufstellung gefehlt hatte. "Vor dem Spiel gegen Rot-Weiß Thalheim habe ich nur gesagt: ‚Gerry, du kannst mehr‘", erzählt Kößling.

Gerry Dietrich hatte verstanden und machte am Wochenende gegen Thalheim wieder das, was er am besten kann. Toreschießen, präzise und zuverlässig wie ein Uhrwerk. Und das gegen Thalheim, das sich vor der Saison mit Wellington und Steffen Grosche spektakulär verstärkt hatte und als Aufstiegsfavorit gilt.

Dietrich trifft doppelt

Florian Tessmann traf nach 37 Minuten zum ersten Mal für Landsberg, dann schlug Dietrich kurz vor der Pause und kurz nach der Pause zu und verpasste danach sogar noch einen dritten Treffer. So oder so, mit dem 3:0 war alles klar für Landsberg und für den ersten Saisonsieg.

"Natürlich sind wir danach hinten wieder ein bisschen nachlässig geworden und haben uns noch zwei unnötige Gegentore eingefangen. An der Aufbruchstimmung ändert das nichts. Jetzt sind wir wieder da", freute sich Kößling. Dietrich hat daran seinen maßgeblichen Anteil. "Uns war doch allen klar, dass irgendwann der Knoten bei ihm platzen wird. Man muss sich eben auch mal gegenseitig vertrauen", sagt Kößling. Und dafür wurde er am Wochenende belohnt.

Kößling hat im Sommer nach dem überraschenden Abschied des langjährigen Trainers Maik Ritschel eine weitgehend intakte und kaum veränderte Mannschaft übernommen. Lediglich Sven Klugmann hat den Verein verlassen, neu hinzugekommen sind ein paar Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Also Jungs, die Kößling selbst ausgebildet hat. Nichts verändert hat sich an der Zielstellung des Vereins. "Wir wollen mit dem Abstieg auch in diesem Jahr nichts zu tun haben. Wenn am Ende ein einstelliger Tabellenplatz herauskommt, ist alles gut", so Kößling. Dann warnt der Trainer, der genau weiß, wie seine Spieler ticken, auch gleich vor möglicherweise aufkommendem Übermut. "Wir haben jetzt am Wochenende ein ganz schweres Spiel. Auswärts in Braunsbedra." Das klingt bei einem Blick auf die Tabelle der Landesliga zunächst mal reichlich albern, denn Braunsbedra ist ohne Punktgewinn abgeschlagener Letzter. Doch genau das ist das Problem. "Gerade solche Spiele müssen wir sehr ernst nehmen und gewinnen."