MZ Halle/SK-11.12.2012: Pech und Schmerzen in Landsberg

LANDSBERG/MZ. Der junge Landsberger Torwart Christopher Kurth saß nach dem Abpfiff auf dem verschneiten Rasen und massierte seinen rechten Oberschenkel. Seit der 38. Minute, seitdem Blau-Weiß Brachstedt durch einen Elfmeter in Führung gegangen war und so das Derby 1:0 für sich entschieden hatte, tat ihm das Bein weh. "Ich vermute, dass ich da im Zweikampf ein Knie abbekommen habe", sagte Kurth.

Es dürfte das Knie vom Brachstedter Schützen Dominik Witt gewesen sein, der den besagten Elfmeter erst im Nachschuss verwandeln konnte und dabei mit Kurth zusammengestoßen war. "Den ersten Schuss habe ich noch pariert, doch leider genau vor das Tor und da war ich dann zu spät und hab' es nicht mehr geschafft, vor dem Angreifer da zu sein", sagte Kurth.

Er blieb nach dem Tor und dem Zusammenprall am Boden liegen und die Landsberger Feldspieler reklamierten auf Freistoß. Schließlich sei ihr Torwart im Fünf-Meter-Raum angegriffen worden. Doch das Tor zählte. Und Brachstedts Trainer Maik Scholz wusste: "Wenn man Pech hat, pfeift der Schiedsrichter so eine Situation ab."

So jedoch konnte sich Dominik Witt freuen. "Ich habe gesehen, dass der Ball noch frei war und bin hingesprintet." Mit Erfolg. Witts schnelle Reaktion bescherte Brachstedt einen Platz im unteren Mittelfeld der Fußball-Landesliga Süd, der SSV 90 Landsberg überwintert dagegen auf einem Abstiegsplatz.

Für Torwart Kurth war es übrigens erst das vierte Spiel in der Herren-Landesliga. Normalerweise hält er für die Landsberger A-Junioren. Doch Stammkeeper Christian Dick leidet unter einer schweren Schulterprellung, der eigentliche Ersatz-Torwart Henning Thürer wurde nach einem Kreuzbandriss operiert. Zum Glück ist Christopher Kurth am 16. November 18 Jahre alt geworden und damit für die Männer spielberechtigt. "Ich versuche zu helfen, wo ich kann und habe zumindest noch keine großen Fehler gemacht", sagt Kurth über sein neues Abenteuer, bei dem er um ein Haar der Held geworden wäre. So hatte er nur Schmerzen.