MZ Halle/Saalekreis-08.01.2013: Ein Gespenst namens Abstieg
Clemens Darmochwal, 08.01.2013
Sechs Tore von Enrico Kricke waren zu wenig für Bennstedt. (FOTO: SCHULZ)
Da Kößling allerdings beruflich stark eingespannt ist, wird nun Pietzonka das Cheftraineramt übernehmen und Kößling als seine "rechte Hand" arbeiten. Die Last des Abstiegskampfes soll also auf mehrere Schultern verteilt werden. Pietzonka blickt trotz der misslichen Lage optimistisch in die zweite Halbserie: "Wir haben immer noch die Möglichkeit, die Klasse zu halten. Unsere Mannschaft hat Potential, wir müssen nur die Kräfte richtig bündeln."
Unterstützung braucht zunächst Stürmer Gerry Dietrich. Der 24jährige ist mit sieben Toren zwar bester, aber auch einziger Goalgetter des Teams. Neuverpflichtungen gibt es aber keine, nur Christoph Hintze, der zuletzt beruflich unterwegs war, kehrt zum Team zurück. Außerdem absolvieren die A-Jugendlichen Johannes Mai und Christian Kurth derzeit die Vorbereitung mit der Herrenmannschaft.
Auch Bennstedt steht am Abgrund
Nicht viel besser sieht es für den FSV Bennstedt aus. Der Verein steht gerade so auf einem Nichtabstiegsplatz. Mit nur 18 Gegentoren stellen die Bennstedter zwar eine der besten Abwehrreihen der Liga dar, aber 16 eigene Tore lassen doch sehr zu wünschen übrig. Trainer Silvio Uhlmann erklärt, dass zwar genug Chancen da gewesen seien, doch oft die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt habe. Und dass, obwohl Torgarant Enrico Kricke vor der Saison neu verpflichtet wurde. Der Routinier spielte bereits für den HFC und Ammendorf. Er schlug in dieser Saison aber erst sechsmal zu. Und von einer guten Offensivleistung der ganzen Mannschaft ist schon gar nicht die Rede.
Nun wurde Patrick Kahl von Askania Bernburg geholt. Der 25-Jährige kam in der laufenden Saison zwar nur auf fünf Einsätze, erzielte dabei aber immerhin ein Tor - und das als Verteidiger. Vielleicht kann er dem Team bereits beim ersten Rückrundenspiel helfen, wenn es zum Tabellenletzten Eintracht Kemberg geht. Trainer Uhlmann dazu: "Das ist das leichteste Spiel auf dem Papier, aber das schwerste Spiel in Wahrheit." Wie gut, dass kein Phrasenschwein in Sichtweite ist.
Brachstedt mit schwacher Abwehr
Etwas besser steht dagegen die SG BW 1921 Brachstedt da. Die Brachstedter haben ein Spiel weniger als die meisten anderen Vereine der Liga absolviert und sind derzeit immerhin auf Tabellenplatz elf zu finden. Allerdings trübt die schwache Abwehr die zumindest akzeptable Situation. Satte 33 Gegentore mussten die Brachstedter in der laufenden Spielzeit schon hinnehmen. Ergebnisse wie das 4:3 gegen Elster, das 3:4 gegen Naumburg und das 0:6 in Dessau mögen für den neutralen Fußballfan eine Augenweide gewesen sein, für Trainer Maik Scholz waren die Spiele wohl der reinste Albtraum. Immerhin konnten sich die Brachstedter mit den Hallenturniersiegen in Zorbau und Weißenfels Ende Dezember wieder etwas Selbstvertrauen für das neue Jahr holen. Da fällt es dann vielleicht auch einfacher, gute Vorsätze zu formulieren.
Quelle:MZ-web.de
