Alte Herren : Spielbericht (2013/2014)

Eine unterhaltsame Partie

Vom 10. bis 20. November findet in diesem Jahr die Ökumenische Friedensdekade statt. Das diesjährige Motto für die täglichen Friedensgebete lautet "solidarisch?"
Den aufmerksamen Leser wird interessieren, woher das früher von den Kommunisten strapazierte Wort "Solidarität" eigentlich stammt. Dazu holen wir unseren alten Schinken, auf dem "Latein" steht, aus dem Regal. Die Jüngeren sagen dazu Wkipedia. Dort erfahren wir, dass solidus für gediegen, fest und echt steht, solide halt. Im ethisch-politischen Zusammenhang meint man damit eine Haltung der Verbundenheit und Unterstützung von Ideen, Aktivitäten und Zielen Anderer.
Am Freitagabend war alles echt, was den Zuschauern geboten wurde. Es war aber auch eine Verbundenheit mit den Aktivitäten des Gegners spür- und erlebbar. Dazu möchte ich vorher jedoch den Gästen aus Zscherben meinen hochachtungsvollen Respekt zollen. Trotzdem sie von der Stärke des Gastgebers wussten und nur mit neun Spielern anreisten, stellten sie sich mit Herzblut und Leidenschaft dem Kampf David gegen Goliath. Das war ganz großen Kino!!!
Nachdem man sich in den ersten zehn Minuten einigermaßen eingerichtet hatte, bezüglich Position, Spielaufbau, Pressing, Zweikampf und eben Leidenschaft, gelang Andreas Hildebrand mit einem Heber der erwartete Führungstreffer. Raik Prielipp schloss kurze Zeit später mit einem humorlosen Flachschuss zum 2:0 ab und als Erik Büchner sogar schon zu dieser frühen Spielzeit einen Treffer erzielte, befahl das Kleinhirn, ob der umgebenden Dunkelheit Nachtruhe. Anders ist es nicht zu erklären, dass auf der linken Angriffseite der Gastelf sich der Stürmer davon schleichen konnte und das genaue Zuspiel aufnehmend mit der ersten Möglichkeit den Anschlusstreffer bejubeln durfte. In der Folge plätschert das Spiel gähnend vor sich hin, auf der Gastgeberseite häuften sich in allen Mannschaftsteilen haarsträubende Abspielfehler und den Gästen fehlte das Personal, um diese Unzulänglichkeiten auszunutzen. In dieser Zeit versucht Sven Klugmann immer wieder die Offensive anzukurbeln und mit einem seiner initiierten Doppelpässe trifft er zum 4:1. Die Heimelf versucht nun massiv den Gegner zu bedrängen und der Keeper hat alle Hände voll zu tun, um das Ergebnis erträglich zu gestalten. Bei einem dieser Abwehrversuche verletzt er sich dabei, ohne gegnerische Einwirkung, schwer und muss das Spielfeld verlassen. An dieser Stelle aufrichtige Genesungswünsche! Das 10 Minuten nach Spielbeginn auf 10 erhöhte Spielerkontingent bedeutete nunmehr wieder neun Akteure. Dies motivierte die Gastelf aber nochmehr. Und übermotiviert auch manchmal. Nachdem Sven Klugmann im Elfer gelegt wird, kommt der Schieri dieses Mal nicht umhin, den fälligen Strafstoß zu pfeifen. Der abonnierte Schütze Matthias Grauert tritt an, verwandelt jedoch erst im Nachsetzen.
Nach der Pause legte sich eine große Lethargie über die Landsberger Elf. Mein neben mir aufgeschlagen liegendes Lateinwörterbuch sagt hierüber nix aus, weil es eine griechische Teilnahmslosigkeit bezeichnet. Vielleicht war es auch solidarische Verbundenheit, welche der Gastmannschaft Treffer 2 und 3 bescherten. Mitgeholfen haben alle pseudoaktiven Defensivkräfte und alle inaktiven Offensivkräfte. Bei dem ausgleichgierendem Handeln vernachlässigte Zscherben die Verteidigung und Raik konnte durch konsequentes Tätigsein nach jeweils klugen Zuspielen von Erik zum 6:3 und 7:3 einnetzen. Die Heimmannschaft nun wieder gediegen und Sven Klugmann trifft zum 9:3 und 10:3. Der absolute Höhepunkt gelingt jedoch Jens Götter. Nachdem der Referee noch eine Spielminute angezeigt hat und die Gastelf Anstoß nach dem 10. Tor der Landsberger Oldies ausführt, wird dieser kurz gechippt und der straffe Schuss vom Ballfänger desolat aufgefangen, so dass die Kugel durch die Hosenträger rutscht und die tapferen Gäste ein abschließendes Geschenk erhalten.
Wer jetzt noch nicht genug von solidarischem Handeln hat, den lade ich ein, zu den fast täglichen Friedensgebeten, meist um 19 Uhr im Gemeinderaum der Evangelischen Kirche in Landsberg. Die genauen Termine findet ihr alsbald im "Landsberger Echo".
eMeS