1.Herren : Spielbericht (2013/2014)

Auswärtssieg mit schicksalhaften Begleitumständen

Am 12. Spieltag reiste der SSV 90 Landsberg nach Halle zur Rotation. Da der letzte Punktspielsieg schon über einen Monat zurück lag, galt es an diesem Tag mit vollem Einsatz zu spielen. Das dieses Vorhaben letztlich erfolgreich umgesetzt wurde, lag sicher nicht nur an der tollen Moral des SSV sondern auch an der schweren Verletzung eines Spielers des Gastgebers.

Bei sonnigem und stürmischem Herbstwetter dominierte die Heimmannschaft die Partie trotz Gegenwind in der ersten Halbzeit. Sie kam besser mit dem von Regen aufgeweichten Boden zurecht und nutzte die sich bietenden Räume geschickt aus. Dabei zeigten die Landsberger vor allem im zentralen Mittelfeld Schwächen in der Zweikampfführung. Zudem schlichen sich immer wieder unnötige Fehler im Aufbauspiel ein. Bereits in der fünften Spielminute konnte Tom Scheller eines dieser Geschenke nicht nutzen. Sein Heber strich knapp am Tor vorbei (5.). Bei einem unberechtigten Freistoß der Hallenser aus 20 Metern war Christopher Kurth auf dem Posten (13.). In der 32. und 34. Minute boten sich den Gastgebern gleich zwei dicke Möglichkeiten. Zunächst verfehlte Tobias Kuhn das SSV-Gehäuse mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur ganz knapp (32.). Zwei Minuten darauf wurde ein Schuss der Heimmannschaft aus Nahdistanz im letzten Moment geblockt (34.). Der SSV fand offensiv so gut wie gar nicht statt und agierte ein ums andere mal zu unpräzise. Das Beste an der ersten Halbzeit für die Gäste war das Spielergebnis (0:0).

Beide Mannschaften kamen unverändert aus den Kabinen. Doch die Rotte war um einiges wacher und erzielte nach einem Stellungsfehler in der SSV-Abwehr im Zuge eines Freistoßes den Führungstreffer. Mannschaftskapitän Alexander Ezzeldin konnte unbedrängt die Freistoßeingabe seines Mannschaftskameraden erlaufen und aus kurzer Distanz einschießen (50.). Drei Minuten später gab ein unerfreuliches Ereignis dem Spiel die Wende. Bei einem Pressschlag verletzte sich der Hallenser Spieler Tobias Kuhn schwer am Sprunggelenk. Die Partie wurde sofort unterbrochen und der Notarzt alarmiert. Dieser traf umgehend ein und sorgte für die Erstbehandlung und den Abtransport des verletzten Spielers. Diese Spielunterbrechung dauerte ca. 35 Minuten. Die Mannschaftskameraden von Tobias Kuhn entschieden sich das Spiel für ihren Mitspieler fortzusetzen. Zwei Hallenser Spieler waren durch das tragische Ereignis allerdings so traumatisiert, dass sie ersetzt werden mussten. Der Schiedsrichter gab das Spiel wieder frei und Landsberg kam, auch durch die Umstellung auf eine Dreierkette, besser ins Spiel und dominierte nun das Geschehen. In der 61. Minute gelang Björn Berger nach einem abgewehrten Freistoß von SSV-Mannschaftskapitän Lutz Wolff der Ausgleich. Sein Linksschuss aus knapp 16 Metern landete knapp neben dem Pfosten im Tor. Die Gäste drängten die Heimmannschaft nun immer weiter in ihre eigene Hälfte und waren oft nur durch Fouls zu stoppen. Ein daraus resultierender Freistoß wurde von einem Rotte-Spieler per Kopf genau zu dem aufgerückten Gunter Schubert verlängert, der mit dem langen Bein zum 1:2 traf (68.). Die Gäste drückten weiter um die Vorentscheidung zu erzwingen. Der agile Georg Arndt, der in der 53. Minute für Christoph Winterfeld eingewechselt wurde, besorgte diese in der 77. Minute. Sein erster Torschuss, nach einem exakten Steilpass von Lutz Wolff, wurde zunächst an der Strafraumgrenze abgeblockt. Durch sein energisches Nachsetzen gelang ihm im Liegen der zweite Versuch. Dieser trudelte ganz gemächlich zum 1:3 über die Torlinie. Der nachsetzende Hallenser Torwart Thomas Stoeck kam einen Schritt zu spät. Es blieb bis auch nach 93 Minuten bei diesem Resultat.

Am Ende bleibt ein wichtiger Sieg für den SSV, der so den Anschluss an die Spitzengruppe hält. Allerdings wurde das Spiel von der schweren Verletzung überschattet. Insbesondere die Mannschaft des SSV 90 Landsberg aber auch der gesamte Verein richten dem Spieler Tobias Kuhn auf diesem Wege die besten Genesungswünsche aus.


Autor: Henning Thürer