Alte Herren : Spielbericht (2015/2016)

Das war nicht das Gelbe vom Ei

Welch passende Assoziation am zweiten Freitag im Oktober. Alljährlich begeht man da den Welteitag. Diese bahnbrechende Information würde doch unsere Bildung reichlich trüben. Trüb war es auch an diesem Freitagabend, das Wetter meine ich. Für den erkrankten FSV Raßnitz war kurzfristig die 1.AH des SV Braunsbedra eingesprungen. Da bei den Gästen ehemalige Oberligaspieler vermutet wurden, wollte man die Ärmel hoch krempeln und mal schauen, was so geht. Flott war der Beginn und es ging ganz gut los für die Gastgeber. Nachdem in der 10. Minute ein Freistoß der Gästeelf aus halbrechter Position im eigenen Strafraum befreiend geklärt wurde, nahm sich Matthias Grauert des Spielgerätes an und pflügte durchs Feld. Nunmehr von den eigenen Kameraden frenetisch angefeuert, nahm er jetzt auch noch sein Herz in die Hand, umkurvte die Gegenspieler und vollstreckte entgegen der Laufrichtung des Keepers im rechten unteren Eck. Die Alten am Spielfeldrand schnalzten mit der Zunge, hatten sie doch Ähnliches vom Schützen erst vor 25 Jahren gesehen. Dabei wurden sie wehmütig, als ihnen bewusst wurde, dass diese Zeit nicht spurlos an ihnen vorbei gegangen war...
Diese Majestätsbeleidigung ließ das Gästeteam nicht lange auf sich sitzen. In der 13. Minute kombinieren sie sich durch die Räume, die Landsberger Defensive bekommt keinen Zugriff und der Keeper keine Abwehrmöglichkeit. Die Gastgeber sind weiterhin um mehr Ballkontrolle bemüht, überraschen den Gegner und vergeben fahrlässig klarste Möglichkeiten. Die Mannen vom Geiseltalsee versuchen sich oft in langen Bällen, sind aber meist ungenau im finalen Zuspiel. So ist es mehr Glück, dass sie in der 25. Minute den Führungstreffer erzielen. Ein sicher geglaubter Ball flutscht durch den Abwehrspieler und die Flanke von links wird eiskalt verwertet.

In der zweiten Hälfte versuchen die Landsberger Oldies sofort wieder den Spielfaden aufzunehmen. Jedoch gestaltet sich das Unterfangen zunehmend schwierig, da Braunsbedra technisch und ballsicher die Kugel und den Gegner, welcher noch will und kann, laufen lässt. Die eigenen Aktionen der platzbauenden Mannschaft werden unkontrollierter und planloser. In der 45. Minute wird an der Mittellinie der Spielaufbau überhastet aufgegeben und die Laufwege der lauernden Gäste passen zum 1:3. Die Oberhand gewonnend, wird das Landsberger Ovale nunmehr in den Eierschneider gelegt und der Bügel laaangsam hinuntergelegt. Durch geschicktes und vor Allem konsequentes Verschieben trennt das Gästeteam den Gegner und legt ihn sich zurecht. Dabei müssen sie gar nicht soviel investieren, da die Landsberger Mannen plan- und ratlos agieren, ob der taktisch-technischen Überlegenheit. Dies zeigt sich exemplarisch in der 64. Minute, als der Gegner wiederum mit einem eklatanten Fehlpass auf der linken Seite eingeladen wurde. Dankbar wie sie waren, nahmen sie das 1:4 an. Auf Landsberger Seite wurden auch noch ein paar gute Chancen vergeben, Jens Götter rettete jedoch auch reichlich und meisterlich.
Ein verdienter Sieg, letztendlich auch in dieser Höhe für die Gäste. Jungs, für uns heißt das: Mund abputzen, Eierschalen hinter den Ohren abklauben! (Thalheim war auch mal "unbesiegbar" ;-) )
Erfahrung sammelten: J. Götter - T. Schulz, S. Behrens, J. Müller - R. Prielipp, N. Dobbermann - R. Woldmann, D. Buchwald, D. Wagner - M Grauert, A. Hildebrand
eMeS