SSV 90 Landsberg - Abteilung Fußball

1.Herren : Spielbericht (2010/2011)

Landespokal
Viertelfinale - 20.11.2010 13:00 Uhr
SSV 90 Landsberg   Haldensleber SC
SSV 90 Landsberg 1 : 0 Haldensleber SC
(1 : 0)

Spielstatistik

Tore

Sven Klugmann

Assists

Ronny Schmidt

Gelbe Karten

Ronny Stephan, Björn Berger, Sven Klugmann

Zuschauer

116

Torfolge

1:0 (38')Sven Klugmann (Ronny Schmidt)

Pokalsensation in Landsberg!!!!!!!!!!!!!!!

Schwein gehabt

Schon eine halbe Stunde vor dem Anpfiff zog ein verführerischer Duft durch das Landsberger Sportforum. Er kam von einem Wildschwein am Spieß. Die Delikatesse sollte die Fans des Siebtligisten auf den fußballerischen Festtag einstimmen: das Viertelfinale im Landespokal gegen den Haldensleber SC. Dass das Wildschwein letztlich zum Glücksschwein für den SSV Landsberg wurde, das wagte selbst Lutz Wolff nicht zu glauben. Der Mittelfeldspieler, auch Mitglied im örtlichen Jagdverein, hatte den Graukittel ein paar Tage zuvor extra für den Anlass zur Strecke gebracht.

Doch mit Glück allein schaffte der SSV die 1:0 (1:0)-Pokalsensation über den Verbandsliga-Vierten und damit den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte nicht. "Heute ist jeder für den anderen gerannt. Das war unser einziges Geheimnis", sagte Gerry Dietrich nach dem Erreichen des Halbfinales. Auch wenn dem Torjäger selbst diesmal nicht viel gelang. Das goldene Tor glückte nach 39 Minuten Sven Klugmann. Der nahm den ersten genauen Steilpass von Ronny Schmidt auf und überwand HSC-Torwart Halil Ibrahim Özcelik.

Zuvor konnten sich die Landsberger nur selten dem permanenten Druck des Favoriten, der mit drei ehemaligen FCM-Spielern angetreten war, entziehen. Wie in der Liga, wo beim Aufsteiger bislang wenig zusammenläuft, hakte es vor allem beim Spielaufbau. Zu hektisch, zu ungenau - diese Beobachtungen musste auch SSV-Trainer Maik Ritschel machen. Aber auch dies sah er: Geschickt verengten seine Spieler in der Defensive ab der Mittellinie die Räume. So gelang es den Haldenslebern nur selten, das Landsberger Tor zu gefährden. Wenn es dann doch klappte, stand da noch Henning Thürer zwischen den Pfosten. Der SSV-Keeper rettete gegen den durchgebrochenen Pascal Matthias kurz vor der Pause (42. Minute) ebenso wie später - wenn auch im Nachfassen - gegen Schüsse von Lars Hering (65.) und Stephan Pientak (90.).

"Wir sind mit diesem tiefen und holprigen Platz nicht klargekommen. Zu Hause trainieren wir jetzt meist auf Kunstrasen. Das hier ist was völlig anderes", sagte Martin Geisthardt. Der Haldensleber Ersatztorwart, der früher das HFC-Trikot getragen hatte, benannte damit einen der Gründe für die HSC-Pleite. Das Kurzpassspiel seiner Teamkameraden erwies sich als denkbar ungeeignet, um den Außenseiter aus der Saalekreis-Stadt wirklich in Verlegenheit bringen zu können.

Als die Abwehrschlacht beendet war, meinte der von höherklassigen Vereinen umworbene Landsberger Gerry Dietrich: "Dieser Sieg wird uns im Kampf um den Klassenerhalt Auftrieb geben."

Bevor sich Lutz Wolff nach dem Sieg auch ein Stück von "seinem" tierischen Glücksbringer geben ließ, sagte er: "Im Halbfinale hätten wir nun natürlich gern einen der großen Klubs, also den Halleschen FC oder den 1. FC Magdeburg. Dann gibt's das nächste Schwein."

Autor: Michael Pietsch


Quelle: mz-web.de